Ratgeber

Hier findest du viele wertvolle Informationen zum Thema Kinderfahrrad. Vom Laufrad bis zum Jugendfahrrad werden die wichtigsten Punkte aufgeführt, die Eltern beachten sollten in Bezug auf Fahrradkauf, Lernen, Zubehör, Ausstattung, Sicherheit und Recht. Am Ende des Ratgebers findest du eine Checkliste mit ausführlicher Anleitung zur Wartung der wichtigsten Teile des Fahrrads.

Inhalt:


Laufrad

Das Laufrad ist die ideale Vorbereitung auf das Fahrradfahren! Kinder, die ab dem zweiten Lebensjahr regelmäßig Laufrad fahren, können mit vier Jahren ohne Probleme auf das erste Fahrrad umsteigen. Das Gleichgewicht und die Lenkreflexe wurden bereits zwei Jahre geschult und in der Regel reicht eine kurze Eingewöhnungszeit (ca. 1 bis 2 Stunden), die ein Erwachsener noch nebenher laufen muss.

Das erste Fahrrad

Wenn dein Kind mit ca. 4 Jahren das Fahrradfahren lernen soll, steht ihr als Eltern vor einer großen Auswahl und einer schweren Entscheidung. Welche Rahmengröße soll denn das erste Fahrrad haben? 12 Zoll, wie das Laufrad oder lieber größer? 14 Zoll, 16 Zoll? „Kann ja auch rein wachsen, das Kind – und man will nicht ständig neue Fahrräder kaufen…“.

Gängige Größen für Kinderfahrräder:

Körpergröße Schrittlänge Fahrradgröße
Ab 95 cm: ca. 40 cm 12 Zoll Kinderfahrrad
Ab 100 cm: ca. 44 cm 14 Zoll Kinderfahrrad
Ab 105 cm: ca. 46 cm 16 Zoll Kinderfahrrad
Ab 110 cm: ca. 48 cm 18 Zoll Kinderfahrrad
Ab 120 cm: ca. 55 cm 20 Zoll Kinderfahrrad
Ab 135 cm: ca. 69 cm 24 Zoll Kinderfahrrad

Angemerkt sei hier, dass einige Hersteller (wie auch Puky) 14 Zoll Kinderräder gar nicht mehr produzieren und einige Händler (wie z.B. B.O.C. mit 29 Filialen in Deutschland) 14 Zoll Fahrräder gar nicht mehr im Programm haben. Somit bleibt für das erste Kinderrad oft nur die Wahl zwischen 12 Zoll (wie bei den meisten Laufrädern) und 16 Zoll.

Grundsätzlich sollte das erste Fahrrad und auch die Folgenden nicht zu groß sein, wenn sie erstmals in Betrieb genommen werden. Es reicht auch nicht, wenn das Kind so gerade eben mit den Zehenspitzen den Boden berühren kann. Die Sicherheit ist nur gegeben, wenn beide Füße sicher auf dem Boden stehen.

Auch sollte der Sattel, wenn er verstellbar ist, nach vorne positioniert werden, damit das Kind möglichst aufrecht sitzt.

Lass dich von deinem Fahrradhändler beraten und probiere verschiedene Größen und Typen aus.

Zubehör

Wenn das Kinderrad nicht über einen Seitenständer verfügt, ist es durchaus sinnvoll, einen dazuzukaufen. Nicht überall gibt es Fahrradständer oder geeignete Möglichkeiten, das Fahrrad anzulehnen. Je weniger Kratzer und Beschädigungen, desto höher der Wiederverkaufswert.

Nahezu alle Kinderfahrräder werden ohne Speichen-Reflektoren verkauft. Diese nachzurüsten, ist sehr wichtig. Alternativ kann bis zum 8. Lebensjahr , also solange die Kinder ausschließlich auf dem Gehweg  fahren, auch reflektierender Speichen-Schmuck verwendet werden. Denn, auch wenn Kinder  auf Gehwegen fahren, sind sie doch gefährdet. Autos kommen aus Ausfahrten oder fahren in Einfahrten, fahren also von der Seite auf das Kind zu. Bei Dunkelheit oder Dämmerung kann es ohne Speichen-Reflektoren schnell gefährlich werden. Auch werden schlecht beleuchtete Straßen überquert und der vielleicht zu schnelle Autofahrer erkennt das Kind dann nur aufgrund der aufleuchtenden Speichen-Reflektoren.

Keine Stützräder

Stützräder helfen nicht beim Erlernen des Fahrradfahrens – im Gegenteil. Stützräder verhindern diesen Lernprozess, weil sie Kinder an ein Fahrverhalten gewöhnen, das es beim Fahrradfahren gar nicht gibt. Das Fahrrad neigt sich nicht zur Seite und das Gegenlenken wird nicht verinnerlicht, die Beherrschung des Gleichgewichts nicht geschult. Dadurch wird es umso schwerer, das richtige Fahrradfahren zu lernen, wenn die Stützräder abgebaut werden.

Helm

Der Fahrradhelm muss den Normen nach DIN EN 1078 entsprechen.

Die Größe des Helms muss der Kopfgröße entsprechen.

Der Helm muss gut passen, der Kinnriemen darf nicht zu locker sitzen

Der Helm sollte nach jedem Aufprall und generell nach 5 Jahren ausgewechselt werden.

Der Helm sollte nur zum Radfahren, nicht beim Spielen getragen werden.

Ein Helm ist unbedingt notwendig, um schwere Kopfverletzungen zu vermeiden. Am besten gewöhnt sich das Kind schon als Kleinkind im Kindersitz an einen Helm. Damit das Kind den Helm auch gerne trägt, sollte der Helm ihm auch gefallen und deshalb am besten gemeinsam ausgesucht werden.

Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen dem klassischen Fahrradhelm und dem Skate-Helm. Der Schutz ist bei den beiden Varianten gleich gut. Der Skate-Helm ist weniger gut belüftet und schwerer, aber zur Zeit bei Kindern mehr angesagt.

Sehr hilfreich ist es auch, wenn Sie als Eltern ebenfalls einen Helm tragen.

Bei älteren Kindern wird der Helm zunehmend uncool. Hier können sie Ihren Kindern z.B. Filme von extrem coolen BMX-, Downhill-, Cross- Bikern oder Radrennfahrern zeigen, die alle Helme tragen. Auch kann es hilfreich sein, zum Helm eine stylishe Sonnenbrille zu kaufen.

Fahrrad fahren lernen

Suchen sie einen sicheren Platz oder Weg, wo keine gefährlichen Hindernisse wie Poller, Hydranten o.ä. im Weg sind und auch möglichst kaum andere Verkehrsteilnehmer zugegen sind.

Um Stürze zu vermeiden, schieben viele Eltern ihr Kind bei den ersten Fahrversuchen oder aber halten das Fahrrad am Gepäckträger fest. Auch wird in vielen Fällen das Fahrrad einfach nur gezogen. Damit der Nachwuchs jedoch ein Gefühl für das Fahrradfahren bekommt, sollte das Kind bereits frühzeitig zum selbstständigen Fahren ermutigt werden.

Wichtig ist, dass das Kind stets aufrecht auf dem Fahrrad sitzt und der Blick nach vorne gerichtet ist. Du sollten immer neben dem Fahrrad laufen und nicht dahinter, damit das Kind nach vorne schaut und nicht zu dir nach hinten, was schnell zu einem Sturz führen kann. Außerdem kannst du von der Seite besser eingreifen, wenn sich ein Sturz anbahnt.

Zu Beginn der Fahrübungen kann das Rad beispielsweise leicht, am besten über den Sattel oder den Po angeschoben werden, um dem Kind den nötigen Schwung für die ersten Meter zu geben. Du läufst nebenher, ermutigst und lobst dein Kind und greifst ein, wenn sich ein Sturz anbahnt, wobei du dann am besten hinten in den Sattel greifst und das Fahrrad festhältst. Dann direkt weitermachen. Wichtig ist, dass auch Kurven und enge Kurven trainiert werden. Nur geradeaus fahren ist einfach.

Genauso wichtig wie das Fahren ist das Bremsen. Übe Vollbremsungen auf Zuruf. D.h. du läufst nebenher und gibst das Kommando zum Bremsen. Dein Kind soll nun üben, mit beiden Bremsen gleichzeitig und sicher bis zum Stillstand abzubremsen.

Je nachdem, wie lange das Kind Laufrad gefahren ist und wie alt es ist, dauert es vielleicht 1 bis 2 Stunden und es kann schon 20 oder 30 Meter und auch Kurven alleine fahren und möchte dann gerne auch mal richtig alleine fahren, also ohne dass du nebenher läufst.

Lass es alleine fahren. Wenn es stürzt, dann stürzt es. Das ist nicht schön, kann aber für den Lerneffekt und den Respekt vor dem Straßenverkehr durchaus hilfreich sein. Mit einem Helm geschützt und bei der geringen Fallhöhe von Kinderfahrrädern gibt es normalerweise keine Verletzungen. Ein Sturz verhindert auch, dass das Kind zu übermütig wird. Wichtig ist, dass du den Sturz genau beobachtet hast und sagen kannst, wo der Fehler lag, bzw. was in Zukunft anders gemacht werden muss.

Wo darf/muss das Kind fahren?

Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen, Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr dürfen mit Fahrrädern Gehwege benutzen. Ist ein baulich von der Fahrbahn getrennter Radweg vorhanden, so dürfen abweichend von Satz 1 Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr auch diesen Radweg benutzen. Soweit ein Kind bis zum vollendeten achten Lebensjahr von einer geeigneten Aufsichtsperson begleitet wird, darf diese Aufsichtsperson für die Dauer der Begleitung den Gehweg ebenfalls mit dem Fahrrad benutzen.

Beim Überqueren einer Fahrbahn oder einer Auffahrt müssen Kinder (und auch die Aufsichtsperson) absteigen und das Fahrrad schieben.

Ausstattung der Kinderfahrräder

Bis zu einer Größe von ca. 18 Zoll spricht man häufig auch von einem Kinderspielrad. Das Rad gilt in diesem Fall als Spielzeug und muss nicht verkehrssicher ausgestattet sein. Allerdings müssen auch diese Kinderräder über einen weißen Reflektor vorne und über einen roten Reflektor hinten verfügen. Des weiteren müssen in jedes Pedal ein nach vorne und ein nach hinten strahlender gelber Reflektor eingelassen sein und auch eine funktionierende Klingel ist vorgeschrieben.

Nachfolgende Fahrräder

Je nachdem, welche Größe des erste Fahrrad Ihres Kindes hat, steht früher oder später der Kauf eines größeren Fahrrads an. Auch hier sollte nicht zu groß gekauft werden. Auch wenn das Kind inzwischen gut Fahrradfahren kann, so ist es nach wie vor wichtig, dass beim Stillstand beide Füße sicher auf dem Boden stehen.

Bremse

Kinderräder bis 18 Zoll sollten grundsätzlich am Hinterrad über eine Rücktrittbremse verfügen. Die Rücktrittbremse ist die sicherste Bremse überhaupt, denn Sie funktioniert immer und muss nicht gewartet oder eingestellt werden. Dadurch, dass sie mit den Füssen/Beinen betätigt wird, zeichnet sich die Rücktrittbremse durch eine deutlich bessere Bremswirkung aus, als mit der Hand betätigte Bremsen. Gerade kleine Kinderhände haben noch nicht viel Kraft und bei einer schlecht eingestellten Bremse, bei kalten Fingern, Regen oder Handschuhen an den Händen kann es schnell gefährlich werden, wenn das Kinderrad ausschließlich über handbetätigte Bremsen verfügt.

Eine handbetätigte Bremse am Kinderrad benötigt mehr Wartung, bzw. muss öfter nachjustiert werden, als dies bei größeren Fahrrädern der Fall ist. Der Grund sind die kleinen Händen, die den Wirkungsbereich des Bremshebels reduzieren. Der Bremshebel muss über die kleine Einstell-Schraube im Halter so nah an den Griff justiert werden, dass das Kind diesen bequem bedienen kann. Bequem bedeutet hier, dass die Hand nicht übermäßig gestreckt werden muss und auch, dass der Bremshebel nicht nur mit den Spitzen der Fingerkuppen bedient wird, sondern mit den mittleren Fingergliedern. Nur dann kann genügend Kraft auf den Hebel ausgeübt werden, damit ein sicheres Abbremsen erfolgt.

Der Bremshebel darf aber auch nicht so nah an den Griff justiert werden, dass er bei einer starken Bremsung am Griff anliegt. Da der Bremshebel durch die Abnutzung der Bremsbeläge sowieso näher an den Griff heranrückt, muss die handbetätigte Bremse regelmäßig geprüft und ggf. nachgestellt werden (siehe Wartung/Checkliste).

Gangschaltung

Eine Gangschaltung wird von einigen Herstellern bereits bei 16- und 18-Zoll-Fahrrädern angeboten. Ab 20 Zoll werden die Bikes ausschließlich mit Schaltung angeboten und ab dieser Größe und dem entsprechenden Alter fängt es auch an, dass dies Sinn macht.

Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen einer Nabenschaltung und einer Kettenschaltung, wobei Ihnen bei der Nabenschaltung die Rücktrittbremse noch erhalten bleibt.

Die Bikes mit der Kettenschaltung verfügen über zwei handbetätigte Bremsgriffe am Lenker. Die Hände der Kinder sind nun auch genügend groß und kräftig, um das Rad nur mit den Handbremsen sicher zu stoppen.

20 Zoll und 24 Zoll, Vollausstattung oder Mountainbike

Mit dem Wechsel auf ein 20 Zoll oder 24 Zoll Fahrrad hat das Kind dann auch meistens bereits das achte Lebensjahr vollendet und darf auf Radwegen fahren. Das bedeutet, dass das Fahrrad nun auch entsprechend verkehrssicher, mit Beleuchtung ausgestattet sein muss.

Die Auswahl der Beleuchtung bedeutet in der Regel auch, mit welchem „Typ“ Fahrrad das Kind die nächsten Jahre fahren soll.

Soll es ein, meistens voll ausgestattetes, City- oder Touringrad sein? Hier ist eine permanent funktionierende Beleuchtung ebenso fest installiert, wie Schutzbleche und ein Gepäckträger.

Oder soll es doch lieber ein cooles Mountainbike mit Akku-Beleuchtung und eventuell aufgesteckten Schutzblechen sein?

Fest installiertes Licht und Gepäckträger vs Mountainbike. Pro und Contra

Bei fest installierter Beleuchtung muss nicht daran gedacht werden, die Akkus zu laden. Allerdings werden Kinderfahrräder, gerade von Jungs, nicht immer pfleglich behandelt. Auch sonst kann es bei überfüllten Fahrradständern von Schulen zu Beschädigungen kommen.

Die feinen Kabel und Steckverbindungen sind hier gefährdet und auch oft von Korrosion betroffen. Wenn die Beleuchtung nicht funktioniert, fällt sie oft tagelang aus, weil der Fehler nicht sofort gefunden wird, die Beschädigung schwer zu reparieren ist oder es einfach dauert, bis man einen Termin beim Fahrradhändler bekommt.

Die Akku-Beleuchtung kann bei guter Qualität viele Jahre halten und somit auch für nachfolgende Fahrräder verwendet werden. Das Vorderlicht kann auch als Taschenlampe genutzt werden.

Allerdings kann die Beleuchtung auch gestohlen werden oder verloren gehen. Mein Sohn nimmt sie deshalb immer ab und steckt sie in seine Jackentasche. Das klappt sehr gut.

Die Akkus müssen geladen werden, was gerne auch mal vergessen wird.

Die Entscheidung für oder gegen ein Fahrrad mit Gepäckträger hängt aber auch damit zusammen, ob das Rad für den Weg zur Schule genutzt wird und wie lang der Schulweg ist. Beträgt dieser nur ein paar Hundert Meter, so ist er mit einem schweren Ranzen auf dem Rücken noch gut zu bewältigen. Bei mehr als 500 Meter kann der schwere Ranzen auf Dauer schon nachteilig für den Rücken sein. Hier ist der Ranzen nun auf dem Gepäckträger besser aufgehoben.

Dies gilt allerdings nur in Zusammenhang mit einem Fahrradkorb, da die Zuggurte der Trageriemen des Ranzens sich gerne in den Speichen verfangen, oder der Ranzen runter fallen kann. Häufig kommt noch der Sportbeutel dazu und dann ist der Transport ohne Fahrradkorb endgültig gefährlich.

Wartung/Checkliste:

Bremsen

Die Rücktrittbremse ist sehr zuverlässig und kann von dir auch nicht nachgestellt werden. Prüfe nur, ob der Bügel vom Konus noch fest mit dem Rahmen verschraubt ist.

Für handbetätigte Bremsen schaue dir bitte die Bremsbeläge genau an. Sind die senkrechten Rillen im den Belägen nicht mehr sichtbar, müssen diese ausgetauscht werden.

Kontrolliere den Leerweg des Bremszugs, indem du am Bremshebel ziehst. Wenn die Bremsbeläge an der Felge anliegen und der Bremshebel weniger als 15 mm Abstand zum Griff hat, sollte die Bremse nachgestellt werden. Drehe hierzu die Einstellschraube, durch die der Bremszug geführt ist, weiter heraus, bis der Abstand vom Bremshebel zum Griff sich auf 20 mm vergrößert hat. Danach die Einstellschraube mit der darauf befindlichen Mutter wieder kontern.

Die Einstell-Schraube befindet sich bei der
– V-Bremse im Bremshebel-Halter.
– Cantilever-Bremse in der Bowdenzug-Aufnahme beim oberen Lenkkopf-Lager.
– Seitenzug-Bremse im Bremskörper.

Wenn die Einstellschraube inzwischen so weit heraus gedreht wurde, dass diese bereits im Halter wackelt, weil sich nur noch wenige Gewindegänge im Halter befinden, dürfen Sie die Einstellschraube nicht noch weiter herausdrehen. In diesem Fall muss die Bremse über die Befestigung des Bremsseils am Bremskörper folgendermaßen eingestellt werden:

Die Einstell-Schraube (Position je nach Brems-Typ, siehe oben) entkontern und bis zu ca. 1/3 des gesamten Gewindes einschrauben.

Die Befestigungsschraube des Bremsseils am Bremskörper lösen, so dass sich das Seil bewegen lässt.

Mit einer Hand die Bremshebel so zusammendrücken, dass die Bremsbeläge an der Felge anliegen und mit der anderen Hand, (ggf. mit Hilfe einer Zange) den Seilzug straff ziehen und die Befestigungsschraube wieder anziehen.

Da die Bremsbeläge nun an der Felge anliegen, die Einstellschraube wieder hineindrehen, bis sich das Rad frei dreht und kontern.

Sollten die Bremsbeläge einen unterschiedlichen Abstand zur Felge haben, bzw. ein Belag deutlich früher an der Felge anliegen als der andere, so lassen sich diese über die kleinen Stellschrauben oberhalb der Bremshebel-Achse ausmitteln. Hierzu muss beim Belag mit dem geringeren Abstand zur Felge die Stellschraube weiter hineingedreht werden und/oder beim Belag mit dem größeren Abstand zur Felge die Stellschraube weiter hinaus geschraubt werden.

Achtung: Bitte erst prüfen, ob das Rad mittig in der Gabel montiert ist. Manchmal ist das Rad verkehrt montiert worden, wodurch dann oben der Abstand der Felge zu den beiden Gabelrohren (und somit auch zu den Bremsbelägen) unterschiedlich ist.

Reifen

Die Tiefe des Profils spielt bei Fahrradreifen generell, und erst recht bei Kinderfahrrädern, eine untergeordnete Rolle. Das Rad fängt nicht an zu rutschen, weil das Profil abgefahren ist – aber die Pannen-Anfälligkeit nimmt zu. Das Gleiche gilt für Beschädigungen und Risse durch poröses Gummi. Hier sind die Reifen meist schon recht alt, aber auch zu wenig Luftdruck kann dazu beigetragen haben. Je geringer dieser ist, desto mehr walkt der Reifen und Gewebe und Gummi nehmen Schaden.

Der Luftdruck sollte somit regelmäßig geprüft werden und bei ca. 3 bar vorne und 3,5 bar hinten liegen.

Kette

Schmierung und Kettenspannung

Regelmäßige Schmierung der Kette ist notwendig, um den Verschleiß zu verringern und Leichtlauf zu gewährleisten. Bei Fahrrädern mit Kettenschaltung ist ein Einstellen nicht möglich. Hier wird die Kette automatisch vom Schaltwerk gespannt. An Kinderrädern ohne Schaltung oder mit einer Nabenschaltung sollte die Ketten-Spannung so eingestellt sein, dass sich die Kette in der Mitte zwischen dem vorderen und dem hinteren Ritzel ca. 1cm herunter drücken lässt.

Hierzu muss das Fahrrad umgedreht werden. Hierbei bitte einen dicken Lappen unter die Klingel legen, damit diese nicht zerkratzt wird.

Anschließend die Radmuttern und den Bügel vom Konus lösen und das Rad leicht nach hinten ziehen, wobei auch darauf zu achten ist, dass das Rad mittig steht. Nach dem Festziehen der Radmuttern die Kettenspannung prüfen. Sollte die Kette nun zu stramm sein, oder noch immer nicht stramm genug, den Vorgang wiederholen. Wichtig: Nach Beendigung auch den Bügel vom Konus wieder festschrauben.

Klingel

Die Klingel sollte regelmäßig auf die Funktion und die Festigkeit der Verschraubung am Lenker geprüft werden. Auch die Position vom Hebel der Klingel, zum Daumen des Kindes kann sich verändert haben.

Licht

Bei fest installierter Beleuchtung ist die Funktion zu überprüfen (besonders zum Herbst hin). Ist diese gegeben, so schaue bitte nach, ob der Scheinwerfer vorne auch wirklich noch den vorgeschriebenen Bereich ausleuchtet. Nach StVZO sollte die Mitte des Lichtkegels ca. 10m vor dem Vorderrad auf die Straße fallen. Aufgrund von Stürzen oder Rempeleien in Fahrradständern kann sich die Halterung verbogen haben, oder auch die Verschraubung sich gelockert haben.

Ansonsten macht noch eine Sichtkontrolle der Kabel und Stecker Sinn. Haben sich Stecker gelockert, oder liegt ein Kabel nicht mehr gut an, so dass es demnächst, beim Einparken in einem überfüllten Fahrradkeller irgendwo hängen bleiben könnte?

Bei Akku-Beleuchtung sollte die Einstellung der Halterung ebenfalls geprüft und entsprechend der StVZO eingestellt werden (siehe oben).

Sattelhöhe

Hatte das Kind einen Wachstumsschub, so sollte auch die Sattelhöhe angepasst werden. Zwar ist grundsätzlich die tiefere Position die sicherere, aber zu tief ist für die Knie und die Kraftentfaltung auch nicht gut.